Turn-WM

REgeln & modus

Der Modus

Der Wettkampfablauf lautet 5:4:3, was bedeutet, dass das Team aus fünf Turnern besteht, vier ans Gerät gehen und die besten drei das Ergebnis bilden. Der Modus im Teamfinale wurde zur Steigerung der Spannung in 5:3:3 abgeändert – ohne Streichnote.  Für die Mannschaftsaufstellung ist das keineswegs ein Detail, sondern je nach Turner, die zur Verfügung stehen, ein bedeutsamer Unterschied.

Die Bewertung

Die Wertung wird zusammengesetzt aus der D-Note (von difficulty/ Schwierigkeit) und der E-Note (von execution/ Ausführung).

Die D-Note bestimmen zwei Kampfrichter, im E-Kampfgericht sitzen derer fünf. Die E-Note beträgt maximal 10,0 Punkte, ein Sturz gibt einen Abzug von 1,0 Punkten, grobe Haltungs- oder Technikfehler 0,5 Punkte, mittlere Fehler 0,3 Punkte und kleine Patzer ein Zehntel. Die D-Note hat nach oben keine Grenze, die neun schwierigsten Elemente einer Übung plus Abgang werden zusammengezählt. Ein einfaches A-Teil gibt 0,1 Punkte, für das schwerste Element aktuell ein I-Teil erhält man 0,9 Punkte. Am Sprung sind die D-Werte vorgeschrieben. Erhalten zwei Athleten die gleiche Endwertung, entscheidet die höhere E-Wertung. Die Trainer können nur gegen die D-Wertung des eigenen Turners Protest einlegen. Wird dem Protest nicht stattgegeben, wird beim ersten Mal eine Gebühr von 300$ fällig, bei jedem weiteren Mal sind es 500$.

Bei den Männern gibt es für jede der drei geturnten Strukturgruppe 0,5 Punkte, auch ein C-Abgang oder höher gibt einen halben Punkt in der D-Wertung. So können maximal 2,0 Punkte durch Elementgruppen erreicht werden. Verbindungen zwischen Elementen am Boden und Reck geben zusätzliche Zehntel in der D-Wertung. Folgt auf ein C-Element ein D-Teil oder schwerer, gibt es ein Zehntel zusätzlich in der D-Note, wird auf ein D-Teil ein D-Teil oder höher geturnt, gibt es zwei Zehntelpunkte obendrauf.

Videobeweis

Mittlerweile gibt es auch im Turnen einen Videobeweis. Dieser wird aber erst dann zu Hilfe gezogen, wenn ein Protest eingereicht wird. Außerdem schauen sich die Kamprichter die Übung per Video nochmal an, wenn die zwei D-Kampfrichter zu einem unterschiedlichen Wert kommen wie der Supervisor, der an jedem Gerät zusätzlich und unabhängig die D-Note bestimmt. Die japanische Technik-Firma Fujitsu System testet zur Zeit ein Video-Kontroll-Systeme mit aufwändigen 3D-Aufnahmen, zum Einsatz kommt bei dieser WM allerdings kein solches System. Die Wertung entsteht ausschließlich durch die Kampfrichter, verlaufen die Tests positiv, könnte es in Zukunft aber auch Wertungen von Computern geben.

Höchstschwierigkeiten

Der Japaner Hidetaka Miyachi turnt am Reck einen Doppelsalto mit Doppelschraube gestreckt über die Stange. Bei den Männern ist es das einzige I-Teil. Zuvor versuchte sich der Deutsche Andreas Bretschneider an diesem Teil, nach ihm ist der Doppelsalto mit Doppelschraube in gehockter Version benannt. Die gestreckte Version gelang ihm im Gegensatz zu Miyachi aber nie in einem offiziellen FIG-Wettkampf, deshalb ist das Teil nach dem Japaner benannt.

Bei den Frauen könnte Simone Biles am Boden für die neue Höchstschwierigkeit sorgen. Bei den US-Meisterschaften zeigte sie am Boden ein Doppelsalto mit drei Schrauben, turnt sie es vor einem FIG-Kampfgericht, wäre es das erste I-Teil der Turnerinnen.

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