Vom Leistungssport ins Ehrenamt – eine Passion, die niemals endet

10.10.2019 16:00 Uhr

Ivana Kovacova während Ihrer Übung am Stufenbarren bei den Olympischen Spielen in Peking 2008

Nach zwölf Jahren ist sie wieder zurück

Ivana Kovacova nahm an den Weltmeisterschaften 2007 in Stuttgart als Turnerin teil und ist dieses Jahr als Volunteer im Team Online/Social Media zurück in Stuttgart.

Ivana, kannst du uns  etwas über dich erzählen? Wer bist du?

Ich komme aus der Slowakai und war früher in der Slovakischen Turn-Nationalmannschaft . Inzwischen lebe ich ein normales Leben und genieße Sport einfach als mein Hobby.

Was machst du im Moment?

Nach meiner turnerischen Karriere habe ich einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt IT-Technologie gemacht. Ich arbeite in einer IT-Firma als “Application Support Specialist”. Dem Sport bin ich treu geblieben und trainiere Kinder in einem Kunstturnzentrum in Bratislava.

Was war dein Lieblingsgerät?

AM Stufenbarren war ich am stärksten, er hatte eine große Bedeutung für mich. Wenn die Übung gut geklappt hat, dann wurde es ein guter Tag, und umgekehrt.

Was sind deine Erinnerungen an die Weltmeisterschaften in Stuttgart 2007? Was hat dir am besten gefallen?

Natürlich erinnere ich mich an die Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Ich kann mich erinnern, wie schnell mein Herz geschlagen hat, als ich die Halle betreten habe. Ich war damals 15 Jahre alt und es waren meine ersten Weltmeisterschaften. Meine Familie hat mich mit nach Stuttgart begleitet und ich wollte mein Bestes geben.

Wie lief der Wettkampf 2007 für dich? Hast du es geschafft dich für die Olympischen Spiele in Peking zu qualifizieren?

Ich habe leider einige Fehler in meinen Übungen gemacht, so dass ich die Erste war, die sich nicht qualifiziert hatte. Ich wurde erste Ersatzturnerin. Es ist sehr schwierig zu beschreiben, wie enttäuscht ich war. Ich war 15 Jahre alt und war so sauer auf mich selbst, dass ich es nicht geschafft habe, meine Übungen perfekt zu turnen. Ein halbes Jahr später erhielt ich einen Anruf und habe meinen Platz im Team erhalten – eine andere Turnerin musste absagen und ich bin nachgerutscht. So kam es, dass ich in Peking als eine der jüngsten Turnerinnen teilnehmen konnte.

Wie ist es wieder zurück in Stuttgart und auch wieder bei einer Weltmeisterschaft zu sein? Dieses Mal jedoch nicht, um aktiv anzutreten, sondern um als Volunteer zu arbeiten?

Es ist eine super Erfahrung zu sehen, was alles dazu gehört, damit so ein großes Event stattfinden kann. Als Turnerin war ich sehr konzentriert und angespannt, ich folgte streng meinem Training und konzentrierte mich auf meine Übungen. Da sieht man diese Komplexität nicht. Diese beiden Weltmeisterschaften unterscheiden sich für mich deutlich. Es macht mir wirklich viel Spaß mitzuarbeiten, vielleicht sogar mehr als selbst zu turnen.

Wie kam es, dass du ein Teil von Stuttgart 2019 wurdest?

Sobald klar war, dass die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Stuttgart ausgetragen werden, hat es Klick bei mir gemacht. Ich wusste, ich werde es bereuen, wenn ich nicht nach Stuttgart komme! Eine andere slowakische Turnerin, Barbora Mokosova, mit der ich trainiert habe, nimmt an der Turn-WM teil und sie hat große Chancen, sich für Olympia zu qualifizieren. Leider habe ich zu spät nach Tickets geschaut und habe für die entsprechenden Tage keine Tickets mehr kaufen können. Das war auf der anderen Seite mein Glück, denn so kam es, dass ich mich als Volunteer beworben habe und Teil des Online/Social Media Teams wurde.

Hast du einen Lieblingsplatz in Stuttgart?

2007 habe ich nur das Mercedes-Benz Museum und die Hanns-Martin-Schleyer Halle gesehen. Dieses Jahr möchte ich gerne etwas mehr von Stuttgart sehen. Ich habe gesehen, dass der Wasen aktuell stattfindet – das möchte ich mir gerne genauer anschauen.

Was gefällt dir am besten an deiner Arbeit im Online/ Social Media Team?

Die Teamarbeit, das gemeinsame Brainstorming und die kleinen Dinge zu einem großen Stück zusammenzusetzen. Und ganz klar die Atmosphäre, die Momente, die wir erleben dürfen und das Geschehen einzufangen bzw. die Emotionen des Sports zu dokumentieren. Es ist toll ein Teil des großen Ganzen zu sein.

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