Pressekonferenz mit Team Deutschland

07.10.2019 16:43 Uhr

Team Deutschland Männer

Andreas Hirsch – Bundestrainer

  • Über den Teamgeist

Wir haben den Schulterschluss versucht hinzukriegen und ich denke, dass wir ihn auch hingekriegt haben. Das auch jeder für jeden einsteht in der Situation. Um besser zu sagen, wir sind auf der einen Seite eine Individualsportart aber auf der anderen Seite wollen wir auch die Mannschaft mitnehmen. Aber über die Probleme [die Verletzungen], die wir im Vorfeld hatten, müssen wir nachdenken – warum ist dieses oder jenes passiert. 

  • Über die Olympiaqualifikation

Jetzt hoffen wir einfach mal, dass uns die Sache mit der Fahrkarte (nach Tokyo) gelingt. Aber ich will nicht in den Bereich der Spekulationen gehen. Das ist jetzt eine Hoffnung, ein Wunsch von mir, den wir natürlich von vornherein, wie alle anderen, hatten.

Nick Klessing 

  • Über seinen Sprung

Die Bodenübung ist mir auch wirklich gut gelungen. Das war dann auch eigentlich ein sehr guter Einstieg. Ich habe dann auch an den Ringen eine gute Übung präsentiert. Da habe ich auch die beste erwischt, die ich in den letzten Wochen überhaupt geturnt habe. Am Sprung war es dann ziemlich ärgerlich am Ende. Der Sprung lief eigentlich sonst immer gut. Im Training war es eigentlich auch so, dass dieser Sprung (der leichtere) sicher war. Gestern hat es dann leider nicht funktioniert. Aber klar, wie schon gesagt, es können Fehler passieren, von jedem. Aber wir müssen uns dann zusammenreißen an der Stelle und das haben alle gut gemacht. Wir haben drei Sprünge gestanden. Ich bin sehr stolz auf das Team. 

Andreas Toba 

  • Über die Atmosphäre in der Halle

Es war auf jeden Fall eine Stimmung, die kann man so gar nicht beschreiben. Als wir in die Halle kamen, hatte ich Gänsehaut. Ich habe irgendwann gemerkt, dass wir die Zuschauer auf jeden Fall auf unserer Seite brauchen! Dann lassen sich die Übungen etwas leichter turnen, als gedacht. 

  • Über seinen Wettkampf

Das erste Gerät, ist immer etwas komisch. Man ist noch nicht im Wettkampf angekommen und ist etwas hektisch im Handeln. Bitter war für uns Pferd und Sprung, aber Fehler passieren, nicht nur uns, sondern auch bei anderen. Wichtig war uns, dass wir die schwierigen Übungen durchturnen und das ist uns auch gelungen. 

  • Über die Kraft des Publikums

Ich habe gemerkt, was das Publikum bei mir ausgelöst hat. Diese Kraft, die dann freigesetzt wird, das kann man in keinem Training simulieren. Ich wollte, dass die Halle bebt, damit Philipp Herder seinen Sprung steht, das war meine Absicht und das ist am Ende auch gelungen. Ich wusste, wie wichtig dieser letzte Sprung für uns als Mannschaft ist, deshalb habe ich versucht, das ganze Publikum auf seine Seite zu ziehen.

Lukas Dauser

  • Über seine Übung am Barren

Der Druck war schon groß, da in zwei vorherigen Übungen Fehler unterlaufen sind. Aber ich gehe in den Wettkampf, um meine beste Leistung abzurufen. Wer vor mir turnt und wie vor mir geturnt wird, ist für meinen Standpunkt eigentlich egal. Ich will mein bestes geben und das habe ich dann im Endeffekt auch gemacht. Bis auf den Abgang, war das eine perfekte Übung für mich. Viel besser kann ich das nicht turnen!

  • Über Fehler

Es passieren Fehler, das ist uns allen bewusst. Schlecht ist nur, dass uns die Fehler an den gleichen Geräten passiert sind. Das heißt, eine verturnte Übung kommt in die Wertung, wie am Barren und am Pferd. Das ist natürlich besonders bitter für die Mannschaft.

  • Über den Teamgeist innerhalb der Mannschaft

Als Marcel signalisiert hat, dass er bei der WM nicht mitturnen kann, haben Andreas und ich uns zusammengesetzt und überlegt, wie es weiter geht. Wir haben beschlossen, dass wir es für Marcel, aber natürlich auch für uns durchziehen und versucht aus der vermeintlich schlechten Situation positive Energie zu gewinnen. Wir haben uns als Team zusammengerauft und verstehen uns alle richtig gut. Die Chemie im Team stimmt und ich denke, das hat man gestern auch gesehen. 

Präsident Deutscher Turner-Bund

Dr. Alfons Hölzl – DTB-Präsident

  • Über die Titelkämpfe in Stuttgart

Ich persönlich habe noch keine Weltmeisterschaften erlebt, bei der der Besucherandrang derart groß war. Da geht mir das Herz auf, wenn man vor dem Eingang steht und sieht, wie viele in die Halle möchten. Bei der Qualifikation zu turnen, ist für alle Turnerinnen sämtlicher Nationen ein besonderes Erlebnis, wenn die Halle voll ist. Die Stimmung ist daher entsprechend positiv und das freut uns als Ausrichter natürlich besonders!

Team Deutschland Frauen

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Ulla Koch – Bundestrainerin

  • Über die gemeisterte Olympiaqualifikation

Ich bin sehr erleichtert, dass wir es geschafft haben! Ich war mir von Anfang an nicht sicher, ob wir das Mannschaftsfinale erreichen, dass wir so nah an den anderen dran sind, hätte ich nicht gedacht. Natürlich haben wir Fehler gemacht, die vermeidbar waren, aber andere Nationen haben auch Fehler gemacht. Eine kleine Träne war gestern im Auge, aber die Olympia Qualifikation und die vier Finalteilnahmen wiegen vieles auf.

  • Über das Team für Tokyo

Die Kriterien für die Mannschaft stehen schon länger fest. Das erste Kriterium ist die Medaillenchance, das zweite die Finalchance und das dritte die Mannschaft. Der Druck für die Athletinnen, an manchen Geräten besser zu werden, um es ins Team zu schaffen, wird groß sein. 

Kim Bui 

  • Über den Wetkampf

Ich habe bereits viele Wettkämpfe erlebt und gemerkt, wie schnell der Moment vorbei geht. Daher hatte ich mir vorgenommen den Wettkampf zu genießen und mich sehr viel mit allem drumherum beschäftigt, auch mit der mentalen Vorbereitung. Ich habe es mir häufig mental vorgestellt, wie es sein wird, wie es sich anfühlen wird. Aber ich kann sagen, dass es all meine Erwartungen übertroffen hat. 

Emilie Petz

  • Über den Wettkampf

Es war meine erste WM und sehr toll, in Stuttgart starten zu dürfen. Ich bin sehr stolz auf mein Team und wünsche Sarah und Eli alles Gute, dass sie nochmal so tolle Übungen zeigen, wie in der Qualifikation.

Pauline Schäfer

  • Ihre Ratschläge an Sarah Voss für das Finale am Schwebebalken 

Ich würde ihr gerne sagen, gehe es gelassen an, aber das ist nicht machbar. Natürlich werde ich Sarah so gut es geht unterstützen und Tipps geben, wenn sie das möchte. Sie ist einer sehr erfahrene Turnerin und wird das sicherlich schaffen!

Sophie Scheder

  • Über Ihre Verletzung

Mir geht es mittlerweile schon etwas besser. Es ist sehr bitter, wenn man sich so lange vorbereitet hat und dann leider doch nicht mitturnen darf. Aber ich habe mich sehr gefreut, dass das Team so abgeliefert hat. Es ist genial, die Stimmung und alles andere hier miterleben zu dürfen. 

Elisabeth Seitz

  • Über das Barren-Finale

Was möglich ist, steht immer in den Sternen. Jedes Jahr geht es bei null los und man muss sich erneut beweisen. Gerade das Barrenfinale ist dieses Jahr wieder unheimlich stark besetzt, die letzte qualifizierte Turnerin hatte eine 14,700, das ist verrückt. Theoretisch ist alles möglich, es könnte sich noch einmal komplett durchmischen.

  • Zuversichtlich bleiben

Ich denke da kommt einiges zusammen. Unter anderem die WM Bronzemedaille im letzten Jahr, dass es eine Heim WM ist und direkt im nächsten Jahr die Olympischen Spiele stattfinden. Außerdem spielt mein Körper aktuell mit. Mich persönlich motivieren so viele Highlights sehr, das wirkt sich dann eben auf alles andere aus. Das sieht man hier und hoffentlich nächstes Jahr in Tokyo auch.

Sarah Voss

  • Über Ihre mentale Vorbereitung

Durch meine Verletzung musste ich mein Training zurückschrauben, auch am Balken. Ich bin die Übung auf dem Balken mental durchgegangen, habe meine Posen gemacht und die Sprünge angedeutet. Am Ende der Übung habe ich mich hingestellt und bin die Übung noch einmal komplett mental durchgegangen, möglichst ohne Fehler. Denn auch mental macht man Fehler, habe ich gemerkt. Mir hat es geholfen, das Gefühl für die Elemente beizubehalten, während meiner Verletzungspause.

  • Über Ihre Übung am Balken

Ich werde versuchen das Gefühl von der Qualifikation wieder abzurufen, mich auf mich zu konzentrieren und darauf, was ich kann. 

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